Eier sind besser als ihr Ruf
Sind Eier ungesund? So war zumindest noch vor ein paar Jahren die einhellige Meinung. Damals ging man noch davon aus, dass der Verzehr von vielen Eiern den Cholesterinspiegel im Blut rasant ansteigen lässt und dies gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge hat. Heute zählen Eier aber wieder zu den „besseren“ Lebensmitteln, wie Ernährungswissenschaftler jüngst herausfanden.
Eier enthalten neben den B-Vitaminen, die Vitamine A, D, E und K, Mineralien wie Eisen und Kalzium, Eiweiß sowie verschiedene Fette. Trotzdem hat ein Ei nicht mehr Kalorien als eine Orange. Auch antioxidative Eigenschaften werden den Eiern neuerdings von Wissenschaftlern nachgesagt. Antioxidantien sind in der Lage Krankheiten des Herzkreislaufsystems oder Krebs vorzubeugen.
Zu diesem Zweck untersuchten Forscher die Dotter von Hühnereiern. Diese entstammten Hennen, die als Hauptfutter Weizen oder Mais bekommen hatten. In den Dottern wurden daraufhin zwei verschiedene Aminosäuren, Tryptopan und Tyrosin, nachgewiesen. Diese haben eine hervorragende antioxidative Wirkung. Im Vergleich mit einem Apfel ist diese bei zwei Eidottern doppelt so hoch. Das ist aber nur im rohen Zustand der Fall. Beim Braten oder Kochen verlieren Eier etwa die Hälfte der enthaltenen Aminosäuren. Bei dem Garen in der Mikrowelle sind es sogar mehr als die Hälfte. Trotzdem haben Eier danach einen antioxidativen Wert, der einem Apfel gleichkommt.
Der angeblich schädliche Cholesteringehalt in Eiern steht immer wieder zur Diskussion. Zu viel Cholesterin belastet Herz und Gefäße. Das ist richtig. Cholesterin ist jedoch für den Körper lebensnotwendig. Der menschliche Organismus ist in der Lage selbständig Cholesterin zu bilden. Eier enthalten zwar viel Cholesterin, beeinflussen damit aber nicht den Cholesterinspiegel. Sogar nach einem deftigen Frühstück mit Rühr- oder Spiegelei, verschlechtert sich der Cholesterinspiegel nicht. Hier drosselt der Körper die Eigenproduktion des Cholesterins. Bei manchen Menschen funktioniert diese Selbstregulierung jedoch nicht und es kann zu einer Cholesterinschwemme kommen, die häufig Gallensteine zur Folge hat. Es gibt wiederum auch Personen, bei denen Eier sogar eine cholesterinsenkende Wirkung haben. Dass sich häufiger Genuss von Eiern auf die Gesundheit des Herzens auswirkt, ist ebenfalls nicht bewiesen.
Frühere Studien zeigen ebenfalls, dass Enzyme in Magen und Dünndarm die Proteine des Eis umwandeln. Hierbei entstehen Stoffe, die eine Senkung des Blutdrucks bewirken.
Es kann also nicht pauschal behauptet werden, dass durch den Verzehr von Eiern das Bluthochdruckrisiko steigt, weil der Cholesteringehalt zu hoch ist. Es kommt auch nicht unbedingt auf die Menge der gegessenen Eier an, obwohl auch hier der Genuss in Maßen angeraten ist. Wer sich gesundheitsbewusst ernähren möchte, muss auf das tägliche Frühstücksei keineswegs verzichten. Gesättigte Fette, wie in deftigen Schweinebraten oder Wurst enthalten, sollten jedoch möglichst vom Speiseplan gestrichen werden. Auch Sport und der Verzicht auf Alkohol und Rauchen wirkt sich vorteilhaft auf die Gesundheit aus. Eier sind ein wertvolles Nahrungsmittel und unterstützen einen gesunden Lebensstil.